Cleverer Energie-Einkauf: die strukturierte Beschaffung

Interview mit unserem Vorstand Stefan Müller

Im exklusiven Podcast-Interview teilt unser Vorstand Stefan Müller sein Experten-Wissen über den Energiemarkt und -einkauf mit uns und gibt Antworten auf Fragen rund um das e.optimum-Modell.

Hohe Steuern, Abgaben und steigende Netzentgelte, treiben die Strompreise in die Höhe. Das führt dazu, dass einige Unternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagern. Dadurch wird der Wirtschaftsstandort Deutschland zunehmend unattraktiver, da in einigen Branchen die Energiekosten mittlerweile den größten Kostenblock darstellen und die Wettbewerbsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. Deutschland gehört hierbei zu den Ländern mit den höchsten Industriestrompreisen in Europa.

Wie siehst Du die aktuelle Lage? Können auch energieintensive Unternehmen nach wie vor auf den Standort Deutschland setzen?

Die Abschaltung der Atomkraftwerke war ein kontrovers diskutierter Schritt. Aus rein wirtschaftlicher Sicht hat diese Maßnahme die Beschaffung von günstigem Strom für Unternehmen erschwert. Das hat in Deutschland zu den höchsten Strompreisen in Europa geführt – bedingt durch hohe Steuern, Abgaben und Netzentgelte.

Trotzdem können energieintensive Unternehmen weiterhin auf den Standort Deutschland setzen, da sie von speziellen Entlastungen, Stromsteuerbefreiungen und Ermäßigungen bei Netzentgelten profitieren.

Das eine ist der Preis und das andere die Versorgungssicherheit. Können wir denn noch auf eine stabile Stromversorgung in Deutschland setzen?

Ja, die Sorge um die stabile Stromversorgung in Deutschland ist berechtigt. Früher war Deutschland der größte Stromexporteur in Europa, produziert aber inzwischen weniger Überschuss. Der Atomausstieg und die zunehmende Abhängigkeit von erneuerbaren Energien stellen Herausforderungen für die Netzstabilität dar. Deshalb sind Maßnahmen zur Netzsicherheit und der Ausbau von Speichertechnologien entscheidend.

Ganz viele sprechen von erneuerbaren Energien. Welchen Einfluss haben diese hier aus Deiner Perspektive?

Einen sehr großen Einfluss! Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet in Deutschland mit sehr großen Schritten voran. Ihr Anteil am gesamten erzeugten Strom stieg laut Bundesnetzagentur in 2023 auf 56 Prozent. Heute Morgen habe ich im Handelsblatt gelesen, im ersten Halbjahr 2024 sogar auf 58 Prozent. Sie diversifizieren den Energiemix und senken die CO2-Emissionen. Es gibt Förderprogramme wie das EEG, die KfW-Förderung und regionale Zuschüsse für die private und gewerbliche Nutzung von Photovoltaik. Auch die e.optimum setzt seit ihrem Bestehen sehr stark auf erneuerbare Energien, um die Klimaziele zu erreichen und nachhaltige Geschäftsmodelle zu fördern.

Welche Möglichkeiten hat denn nun der Unternehmer in Deutschland sich günstige Strompreise zu sichern?

Unternehmer haben mehrere Optionen. Eine Möglichkeit ist der Abschluss eines Festpreises über den Terminmarkt, vergleichbar mit dem Kauf von Heizöl. Hier wird der Preis jetzt fixiert und die Lieferung erfolgt später, beispielsweise ab Januar 2025. Der Vorteil des Terminmarkts ist die Preis- oder Planungssicherheit, denn das erleichtert die Budgetierung und die Kostenkontrolle.

Eine andere Möglichkeit ist der Spotmarkt, auf dem Energie kurzfristig gehandelt wird – bis zu 24 Stunden im Voraus.  Der Vorteil ist hier die Flexibilität, da Unternehmen kurzfristig auf ihre tatsächlichen Energiekosten reagieren können. Der Spotmarkt bietet aktuelle Marktpreise, was Chancen und Risiken je nach Angebot und Nachfrage mit sich bringt. Der Spotmarkt ist vergleichbar mit einer Tankstelle, die 24 Stunden am Tag an sieben Tagen geöffnet hat – aber die Preise ändern sich ständig.

Der Hauptunterschied zwischen den beiden Handelsplätzen liegt also in der zeitlichen Komponente der Lieferung und der Preisfixierung. Der Terminmarkt bietet langfristige Planungssicherheit und Stabilität, während der Spotmarkt Flexibilität und die Nutzung aktueller Marktpreise ermöglicht.

Muss ich mich bei der Beschaffung meiner Energie denn jetzt für ein Modell entscheiden?

Sagen wir es mal so: Die Wahl hängt von der Risikobereitschaft und den Budgetanforderungen des Unternehmens ab. Für planbare Kosten ist der Festpreis  natürlich vorteilhaft. Für potenzielle Kosteneinsparungen und Flexibilität kann 100% Spotbeschaffung attraktiv sein, erfordert jedoch ein sehr gutes Risikomanagement. In der Energiekrise gab es teilweise Spotpreise von bis zu 50 Cent pro Kilowattstunde. Und ganz aktuell letzte Woche gab es an einem Tag aufgrund eines technischen Defekts an der EEX in den Morgenstunden sogar Preise zwischen einem und zwei Euro pro Kilowattstunde. Das heißt, da kann mal ein Tag Energiebezug über den Spotmarkt bei sehr energieintensiven Unternehmen das gesamte Monatsergebnis negativ beeinflussen.

Eine hybride Strategie – ein Teil Festpreis, ein Teil Spot ist daher mit Sicherheit eine sinnvolle Option. Und genau das ist es, was die e.optimum macht! Wir kombinieren das Beste aus beiden Welten durch intelligenten Energie-Einkauf. Unsere Experten agieren ähnlich wie Fonds-Manager, um das Risiko zu streuen und die Rendite zu maximieren. Wir bieten durch die Kombination der beiden Märkte Preissicherheit am Terminmarkt, indem wir einen Teil unseres Energiebedarfs bei günstiger Marktlage eindecken und somit unsere Kunden gegen Preisspitzen absichern. Darüber hinaus nutzen wir mit dem Spotmarkt tagesaktuelle Preisvorteile.

Und das Beste: Von unserem strukturierten Beschaffungsmodell profitieren sogar Kleinstverbraucher, die sowas bei den allermeisten Energieversorgern aufgrund Ihres geringen Verbrauchs nicht angeboten bekommen. Die Kernbotschaft lautet also: Langfristig profitieren alle unsere Kunden, unabhängig von der Marktsituation oder ihrem Verbrauch.

Wo siehst Du den größten Mehrwert der strukturierten Beschaffung für die e.optimum-Kunden?

Der größte Mehrwert, den unsere Kunden schätzen: Die Sicherheit, langfristig immer auf attraktive Energiepreise zählen zu können. Das bietet Planungssicherheit und einen ruhigen Schlaf. Ich habe selbst mit vielen Unternehmen jeglicher Größe gesprochen, vom Kleinbetrieb bis zum Entscheider in großen Konzernen. Immer wieder wurde betont, dass ein stabiler attraktiver Preis, mit dem man langfristig planen kann, wichtiger ist als kurzfristige Aktionspreise.

Ist es möglich, als Unternehmer meinen Energie-Einkauf selbst zu organisieren, auch ohne die e.optimum?

Theoretisch ja, allerdings nur in sehr großen energieintensiven Unternehmen mit spezialisierten Abteilungen.

Unsere Kunden sind Unternehmen vom kleinen bis großen Mittelständler, für die der Energie-Einkauf zwar wichtig ist, die dafür aber keine großen Ressourcen bereitstellen können.

Und wie kommen Unternehmer am Besten an die e.optimum ran?

Jeder Unternehmer, jeder Gewerbetreibende in Deutschland kann gerne jederzeit in Kontakt mit uns treten. Unsere kompetenten Vertriebspartner stehen Ihnen deutschlandweit zur Verfügung. Sie analysieren Ihre individuelle Situation bei Ihnen vor Ort und informieren unverbindlich über alle Möglichkeiten und Einsparpotenziale. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

Sie wollen auch von der strukturierten Beschaffung profitieren? Melden Sie sich gerne bei uns: Kontaktformular

Eine grafische Darstellung unseres Beschaffungsmodells und weitere Informationen erhalten Sie hier: eoptimum.de/energieeinkauf

Das könnte Sie auch interessieren

Podcast

Energieversorgung: Was ist eine Dunkelflaute?

In dieser e.pod-Folge erklärt unser Energie-Experte Philipp Huber was eine Dunkelflaute ist und wieso dieses Thema in der Energiewirtschaft für so viel Aufsehen sorgt.
Podcast

Vorstand Stefan Müller im Interview: Über 150 Millionen Euro Kostenvorteil duch strukturierte Beschaffung

In dieser e.pod-Folge erklärt Vorstand Stefan Müller, wie unser strukturiertes Beschaffungsmodell über 150 Millionen Euro Kostenvorteil in 2024 erzielte. Hören Sie jetzt rein und erfahren Sie mehr über unseren cleveren Energie-Einkauf!
Podcast

Dynamische Tarife: Unsere smarte Alternative

Ab 2025 sind alle Energieversorger dazu verpflichtet, dynamische Tarife anzubieten. In dieser e.pod-Folge sprechen wir mit unserem Produktmanager Thomas Schmidt über genau dieses Thema und darüber, wie e.optimum auf diese Pflicht reagiert.